Der Weg der Selbst(er)kenntnis beginnt meistens mit kleinen Schritten – kleinen, aber wichtigen und kontinuierlichen Schritten. Es bedarf unserer ungeteilten Aufmerksamkeit, denn es fühlt sich wahr an und man spürt das Verlangen, weiter zu gehen und weiter zu forschen, obwohl es kognitiv nicht immer der logischste Weg ist. Man entwickelt eine Art Hunger danach und möchte mehr davon kosten und sich weiterhin richtig nähren.

In den letzten Tagen habe ich mehr und mehr darüber nachgedacht, wie ich war, bevor ich diesen Weg eingeschlagen habe. In diesen letzten Jahren ist so viel so schnell passiert, dass es sich anfühlt, als würde ich dies schon für ein ganzes Jahrzehnt aktiv tun. Gleichzeitig wirkt es unbedeutend, wenn man es in einen umfassenderen Kontext stellt.

Wenn wir auf feminine Wahrheiten stoßen, fühlt es sich eher wie eine Erinnerung an, als dass wir etwas Neues erlernen. Denn diese femininen Wahrheiten schlummern tief in uns drinnen und warten nur darauf, geweckt zu werden – entweder von anderen Menschen, von Momenten oder wichtigen Ereignissen. In unserer modernen Lebensweise sind wir stark von der maskulinen Welt beeinflusst, die uns hart gemacht hat. Wir bevorzugen lineares Wachstum und lehnen die zyklische Natur der Dinge ab. Wir beginnen, mehr Wert auf externe Antworten zu legen, anstatt auf unsere internen Fragen zu hören. Wir stumpfen ab und nehmen das Flüstern nicht mehr wahr.

In diesem Prozess geht es darum, uns von erlernten Verhaltensweisen und Denkmustern zu befreien. Wir nehmen uns die Zeit, das zu entlernen, was wir automatisch und ohne tieferes Nachdenken gelernt haben, basierend auf unserer Erziehung und Sozialisierung.

Schicht für Schicht kann man ablegen und mehr zu der Version werden, die man eigentlich sein möchte. Für mich ist dieser Weg von unschätzbarem Wert. Mit großer Freude und Begeisterung gehe ich ihn, manchmal schreite ich voran, und gelegentlich schleife ich mich am Boden entlang, nur um wieder freudestrahlend meinen Weg zu hüpfen. Nein, dieser Weg ist keinesfalls linear oder logisch, aber er ergibt dennoch Sinn. Denn es ist mein ganz persönlicher Weg, und ich bin dankbar, dass er mich auserwählt hat. Selbst(er)kenntnis und Authentizität gehen Hand in Hand. Authentisch zu sein bedeutet, sich bewusst zu werden und anzuerkennen, wer man wirklich ist, jenseits der äußeren Erwartungen und gesellschaftlichen Einflüsse. Es erfordert den Mut, sich wirklich zu sehen und sich von den erlernten Masken und Rollen zu befreien, um die eigene innere Wahrheit zu entdecken und auszudrücken.

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